Innenminister Peter Beuth hat die Freiwillige Feuerwehr Niedernhausen als „Feuerwehr des Monats November“ ausgezeichnet. Die Brandschützer aus dem Rheingau-Taunus-Kreis haben mit ihrer „Löscheimer“- Aktion in ihrer Heimatgemeinde auf die Notwendigkeit eines funktionierenden Brandschutzes aufmerksam gemacht. Mit dem bewusst provokanten Hinweis, mit dem „Löscheimer“ doch eine Eimerkette zu bilden, wenn keine Feuerwehr mehr komme, konnte die Freiwillige Feuerwehr Niedernhausen zahlreiche neue aktive Mitglieder und auch passive Unterstützer für ihre wichtige Aufgabe gewinnen.
„Für viele ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Feuerwehr kommt, wenn es irgendwo brennt. Dass diese Hilfe im Notfall so selbstverständlich kommt, ist dem großen Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher zu verdanken. Ohne diesen ehrenamtlichen Einsatz wäre es um den Brandschutz vielerorts schlecht bestellt. Die Freiwillige Feuerwehr Niedernhausen hat auf dieses Problem clever und ansprechend aufmerksam gemacht. Sie hat mit der ‚Löscheimer- Aktion‘ ihre Mitbürger zum Nachdenken angeregt und erfolgreich zum Mitmachen eingeladen. Die Freiwillige Feuerwehr in Niedernhausen kann sich nun über zusätzliche neue Mitglieder sowie über eine breite Unterstützung der Niedernhausener freuen“, so Innenminister Peter Beuth.
Die Freiwillige Feuerwehr Niedernhausen ist die größte der insgesamt sechs Ortsteilwehren der Gemeinde Niedernhausen. Auf dem anspruchsvollen Einsatzgebiet der Feuerwehr befinden sich unter anderem ICE- und Bahnstrecken mit Bahnhof und Tunnelanlagen, Autobahn und Landstraßen, Schulen und Kindergärten, dichte städtische Bebauung, Supermärkte und Industriegebiete. „Die Wehr in Niedernhausen muss ein breites Spektrum an Fähigkeiten abbilden – und das Tag und Nacht mit möglichst hoher Einsatzstärke.“, sagte dazu Wehrführer Andreas Henning.
Mit „Löscheimer“ gegen Mitglieder-Rückgang vorgerückt
Im Jahr 2016 zeichnete sich jedoch ein Rückgang der Mitgliederzahl in der Einsatzabteilung ab. Der Arbeitskreis Mitgliedergewinnung der FF Niedernhausen setzte sich das Ziel, neue aktive Mitglieder für die Einsatzabteilung zu gewinnen und auf das Angebot der Niedernhausener Wehr im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr aufmerksam zu machen. Gleichzeitig sollten Mitbürger auch dazu animiert werden, als passives Mitglied die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehr zu unterstützen. Mit Mitteln des Unterstützungsvereins der FF Niedernhausen und freundlicher Beteiligung durch die Gemeinde Niedernhausen wurden feuerrote Eimer beschafft und mit einem farbigen „Löscheimer“-Aufkleber versehen. An einem Aktionstag wurden die „Löscheimer“ vor dem Rathaus verteilt und über die Arbeit der Brandschützer informiert.
Neue Mitglieder und breite Unterstützung gewonnen
Im Ergebnis sind direkt nach der Aktion und in den Folgemonaten danach acht neue Mitglieder in die Einsatzabteilung eingetreten – sowohl jüngere Menschen, als auch ältere Quereinsteiger. In der Jugendfeuerwehr meldeten sich aufgrund der Kampagne fünf neue Mitglieder, die Kinderfeuerwehr verzeichnete sechs neue Mitglieder. Der Unterstützungsverein der FF Niedernhausen gewann durch diese Aktion zum einen neue passive Mitglieder. Zum anderen fühlten sich aber auch zahlreiche bestehende Mitglieder durch die Aktion dazu motiviert, ihre Mitgliedsbeiträge freiwillig zu erhöhen und damit die ehrenamtliche Arbeit ihrer Feuerwehr noch deutlicher als zuvor zu unterstützen.